»Die Montforter Zwischentöne in Feldkirch schauen in die Zukunft der Musikfestivals.« Michael Stallknecht, NZZ – Neue Zürcher Zeitung

Die Montforter Zwischentöne wurden 2015 von der Stadt Feldkirch anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Montforthauses gegründet. Für die dramaturgische Basiskonzeption sowie die überwiegende Mehrzahl der Formatentwicklungen zeichnen die beiden künstlerischen Leiter Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde verantwortlich. Träger des Festivals ist der gleichnamige Verein, gefördert von der Stadt Feldkirch und dem Land Vorarlberg.

Im Zentrum seines Selbstverständnisses steht die künstlerische Auseinandersetzung mit neuen Konzertformaten. Eine internationale Entwicklung, in der die Montforter Zwischentöne heute als Pionier gelten. Dies zeigen Fachpublikationen, journalistische Wahrnehmung, zahlreiche universitäre Lehranfragen und künstlerische Kooperationen, vor allem aber die Entwicklung des »Hugo – Internationaler Wettbewerb für neue Konzertformate« der Montforter Zwischentöne. In wenigen Jahren avancierte er zum größten universitären Forum der praktischen Auseinandersetzung neuer Aufführungspraxis klassischer Musik im gesamten deutschsprachigen Raum.

Damit verfügen die Montforter Zwischentöne über die einzigartige Situation, einerseits ein Labor für neue Konzertformate internationaler NachwuchskünstlerInnen zu betreiben und gleichzeitig mit dem Festival eine Bühne zum Ausprobieren, Experimentieren, Aufführen zu sein.

Das Festival – Modell für eine neue Dramaturgie der Nähe

Neben dem ständigen Prozess der Neufindung von Formen und Formaten ist ein wichtiges Prinzip der Zwischentöne konkret gelebte Nachhaltigkeit: Keine großen Touringproduktionen, verlängerte Aufenthalte von Künstlerinnen und Künstlern statt Einabend-Auftritte (Musicians in Residence), Impulse zu Stadt- und Regionalentwicklung, regionales Catering, Zusammenarbeit von regionalen und internationalen Kulturschaffenden in Prozessen auf Augenhöhe.

»Das sind Momente, in denen wirklich etwas ganz Neues entsteht! Eine spürbare Nähe von Wort und Musik, ein echter Dialog!«
Regine Müller, SWR 2

Und immer wieder die Frage: Was bleibt? Wie können durch die Zwischentöne initiierte Impulse und Kompetenzen nachhaltig in der Region verankert werden?
Das Festival thematisiert vor Ort Fragen zu gesellschaftlicher und persönlicher Entwicklung und setzt Impulse zur Stadt- und Regionalentwicklung in Kooperation mit den Raumentwicklungsplanungen von Stadt und Land.
Nach außen hin wirken die Zwischentöne als modellhaftes Labor für neue Formate mit thematischer Orientierung und regionaler Kontextualisierung. Ein Festivalkonzept mit dem Anliegen, sich jenseits von Repräsentationskultur und Genreorientierung zu bewegen.

Kooperation mit heimischen Kulturschaffenden

Die künstlerische Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden der Region stand immer im Zentrum der Haltung. Damit fördern die Zwischentöne Kolleginnen und Kollegen, verstärken ihren eigenen Resonanzraum und ergänzen sich mit wertvoller Kompetenz und Talent. In kurzer Zeit wurden die Montforter Zwischentöne zu einem wichtigen Koproduktionspartner dutzender Kunst- und Kulturschaffender aller Sparten in der Region!

Vom Beenden zum Anfangen – Transformation als Grundprinzip

Konzentration auf einen großen Festivalzeitraum, der gleichzeitig den thematischen Bogen vorgibt: Zwischen Beenden und Anfangen. Das alljährlich zwischen November und Anfang Dezember terminierte Festival nutzt den Zeitraum zwischen Allerseelen und der Adventszeit, um sich Fragen zwischen Rückschau, Abschied und dem hoffnungsvollen Neuanfang zu widmen. Eine »Dramaturgie der Nähe«, in dem die Transformation zum Grundprinzip wird.

Künstlerische Leitung

Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde

Hans-Joachim Gögl

gestaltet neue Formate zwischen Musik und Alltagskultur. Wichtige Elemente seiner Arbeiten sind regionaler Kontext, Improvisation und Partizipation.  Gemeinsam mit dem Berliner Konzertdesigner Folkert Uhde ist er künstlerischer Leiter der »Montforter Zwischentöne« in Feldkirch/Vorarlberg.

Seit 2018 kuratiert er die Reihe INN SITU im BTV Stadtforum Innsbruck, ein Programm, das sich mit zeitgenössischer Fotografie und Musik beschäftigt. Für die Entwicklung des Festivals »Tage der Utopie«, das seit 2003 biennal in Vorarlberg stattfindet, wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Diverse Lehraufträge an Hochschulen in Österreich und der Schweiz. Eine Auswahl seiner Formatentwicklungen sind auf www.goegl.com dokumentiert.

Folkert Uhde

hat für seine künstlerische Arbeit den Begriff „Konzertdesign“ entwickelt und im Diskurs über neue Konzertformate Klassischer Musik etabliert. Zur Zeit ist er Intendant der Köthener Bachfesttage und gemeinsam mit Hans-Joachim Gögl Erfinder und künstlerischer Leiter der Montforter Zwischentöne. Freie künstlerische Projekte mit unterschiedlichsten Partner*innen sind international präsent.

Neben der künstlerisch-konzeptionellen Arbeit ist in den letzten Jahren auch das Thema Regionalentwicklung durch Kultur immer wichtiger geworden. Außerdem unterrichtet Folkert Uhde an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. 2009 wurde er für seinen innovativen Ansatz im Zusammenhang mit dem Berliner Radialsystem zum „Kulturmanager des Jahres“ gewählt. Gemeinsam mit Jochen Sandig ist er Gründer des Radialsystems und bis heute Gesellschafter. Vorher betrieb er u.a. eine Konzertagentur, arbeitete als Projektmanager, Barockgeiger und Techniker. Weitere Infos: http://folkertuhde.de/